Was bedeutet es, anzufangen?

Wenn wir etwas neues beginnen, dann tun wir das nicht mehr so wie früher. Wenn wir Kinder sind, dann sind wir ans lernen gewohnt, wir fangen ja ständig mit etwas neuem an, denn alles ist neu! Was für ein schöner Zustand!

Es bedeutet, dass wir beim Anfangen davon ausgehen, dass wir es noch nicht „können können“, denn wann hätten wir die Gelegenheit gehabt?

Später, wenn wir erwachsen sind, dann ist das oft anders. Dann haben wir viele Gelegenheiten gehabt und da man jahrelang der Meinung war „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ und uns das auch so eingetrichtert hat, deswegen gehen wir zum einen einfach oft davon aus, dass es das jetzt war.

Mittlerweile wissen wir, dass das Quatsch ist, denn wir sind das ganze Leben lang lernfähig! Natürlich kann Hans lernen! Alles, was Hans lernen möchte! Gar keine Frage!

Was aber oft die Frage ist und was leider oft vergessen wird zu fragen: Warum möchtest du es lernen?

Oft höre ich Aussprüche wie: „Ich bin ja schon Mitte vierzig, jetzt brauche ich auch nicht mehr anzufangen, Klavier (oder Gesang, oder Ballett) zu lernen.“….

Naja, wahrscheinlich wirst du kein:e Konzertpianist:in mehr werden (oder berühmter Opernsänger oder Primaballerina). Aber gibt es nicht auch noch andere Ziele, die du damit verfolgen kannst? Zum Beispiel deine Freunde zu beeindrucken, Gemeinschaft zu erleben oder vielleicht sogar einfach nur Spaß zu haben? Lernen um des Lernens Willen ist auch eine tolle Motivation. Um sich geistig oder körperlich fit zu halten. Um einen alten Traum zu erfüllen. Um sich an der Bewegung zu erfreuen, an der Musik, an allem, was das so mit sich bringt.

Das einzige, was du wirklich brauchst, um Anfangen zu können, ist dir die Möglichkeit dazu einzuräumen. Und vielleicht wieder ein bisschen von dem zurück zu holen, was früher so selbstverständlich war: Wenn du es bisher nicht gemacht hast, woher sollst du es dann können?  Wenn du es lernen möchtest, dann probiere es aus und gib dir Gelegenheit dazu, es nicht sofort meistern zu müssen. Denn das gehört auch dazu: es erst einmal nicht können zu dürfen. Erst einmal alles falsch machen zu dürfen.

Noch einmal: was für ein wunderbarer Zustand, wenn einfach alles neu ist! Wenn wir es nicht zu können brauchen, denn wir „können es noch gar nicht können“!

Es gibt noch so einen Satz, den wir sehr stark verinnerlicht haben, nämlich „aller Anfang ist schwer“. Das können wir auch mal hinterfragen, denn stimmt das überhaupt? Oder wird es uns schwer gemacht, machen wir es uns selbst schwer, wenn immer diese Erwartung mitsummt, dass wir alles innerhalb kürzester Zeit können müssen? Müssen wir es denn überhaupt können, oder genügt nicht einfach auch die Freude daran, etwas zu machen, selbst wenn es „nicht richtig“ oder sogar „falsch“ ist? 

Es ist viel wichtiger, was du selbst empfindest, tut es gut, macht es Freude, stimmt es fröhlich? Das sind die Kriterien, um die es geht!

Ich möchte hier gerne ein paar andere Sätze anbieten, die schlaue Leute von sich gegeben haben und die von mir aus gerne die alten, schweren, ungnädigen Sätze ablösen dürfen:

Jeder Anfang ist ein Akt der Freiheit“ sagte der Dichter Novalis und Herman Hesse schrieb: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ (hier ist das ganze Gedicht zu finden).

Ich freue mich sehr, wenn ich dich dabei begleiten darf, wenn du anfängst zu singen! Wenn du dem begegnest, was es uns Gesang anbietet: Freude, Entspannung, Lösung. Spaß!

Trete gerne in Kontakt mit mir. Wenn du unsicher bist, dich nicht einordnen kannst, dich nicht so richtig traust, dann schreib mir gerne, oder rufe mich an, ich berate dich gerne.